Tote Tragen keine Gummies

German Adult News Rezension:

Die US-Firma DIGITAL SIN besitzt den Ruf, derzeit die besten Hardcore-Filme mit Spielfilmhandlung zu produzieren.

Nach Ansicht des Meisterwerkes "Tote tragen keine Gummies", welches übrigens eine wörtliche Übersetzung des Originaltitels "Dead men don’t wear rubbers" ist, kann ich in diesem Fall nur zustimmen!

Der Filmtitel ist natürlich eine Anlehnung an die Steve Martin-Krimi-Persiflage "Tote tragen keine Karos", führt uns also genretechnisch zurück in die Zeit des amerikanischen Film Noir.

Eine stark gemachte Creditsequenz unterstreicht diese Ambition eindrucksvoll. Hier wandern Schwarz-Weiss-Fotos der Charaktere, bzw. Schauspieler, zu authentischer Musik über den Bildschirm, eben ganz im alten Stil.

Der Film beginnt in der Todeszelle eines Gefängnisses. Wir sehen die Hauptfigur Walter (Anthony Crane), der offensichtlich kurz davor ist, auf den elektrischen Stuhl geschnallt zu werden. Der Direktor sagt ihm, dass sein Gnadengesuch abgelehnt wurde, somit ist es beschlossene Sache: Walter soll sterben!

Gleich zu Beginn des Films gefallen die schwarzhumorigen, pointierten Dialoge der gut aufgelegten Darsteller.

Walter bittet darum, noch einmal zur Toilette gehen zu dürfen. Seinen Worten "I gotta take s shit!" entgegnet der Direktor des Gefängnisses, welcher dem Wunsch nicht nachgibt, "Don’t worry, you will!". Damit ist natürlich gemeint, dass der Strom des elektrischen Stuhls zur völligen Entleerung der Körperflüssigkeiten des Festgeschnallten führt!

Bevor es jedoch soweit ist, soll Walter noch einer Reporterin ein letztes Interview geben. Also erzählt er uns, welche komplexen Verwicklungen ihn in diese Zwangslage brachten.

Er war früher eigentlich Fotograf, jedoch mit dem innigen Wunsch versehen, auch einmal einen spannenden, mysteriösen Kriminalfall lösen zu dürfen.

Sein bester Freund hingegen war einer der echten Hardboiled-Detectives der damaligen Ära. Eines Tages befindet er sich im Büro seines Kollegen, der plötzlich zu einem Fall abgerufen wird. Walter hängt noch ein bisschen vor dem Schreibtisch ab und spielt verträumt mit einem Revolver, den er in der Schublade gefunden hat. Und dann taucht das wichtigste Versatzstück eines jeden guten Krimis auf: die blonde Femme Fatale Belinda (Ava Vincent).

Mit ihr beginnt Walters Abstieg in eine kriminelle Welt der Intrigen, Sexsüchte, Schusswaffen und zwielichtigen Gestalten. Sie erzählt ihm nämlich von ihrem an den Rollstuhl gefesselten Ehemann, der angeblich gekidnappt worden sei. Der etwas trottelige, aber liebenswerte Hobbydetektiv übernimmt sich mit dieser Hitchcock-Blondine also gewaltig.

Ob er am Schluss dennoch gerettet werden kann?

"Tote tragen keine Gummies" enthält viele, brillant geschriebene Dialoge und einen perfekt durchdachten Plot.

Es handelt sich um einen Porno der ganz klassischen, alten Spielfilmschule, zwar nicht mehr auf Zelluloid gedreht, aber dennoch für Leute, die problemlos einige Minuten ohne Sexszene aushalten können.

So gibt es in den knapp zwei Stunden lediglich sechs Erotikeinlagen, die allerdings großartig gespielt und inszeniert sind!

Keine Pseudo-Alibi-Rahmenhandlung wie in zahlreichen, anderen Produkten, die sich Spielfilm-Porno schimpfen, sondern Komplexität und Liebe zum Detail herrschen in diesem aufwendig produzierten US-Film vor!

Hier stimmt alles: die tollen Kostüme, die Locations, wie etwa die riesige Gangstervilla oder der echte (Ex-)Knast, in dem gedreht wurde, und nicht zuletzt auch die Darsteller.

Crane gibt den Aufschneider lässig und selbstironisch. und auch die Femme Fatale Ava Vincent kommt angemessen zwielichtig herüber, freilich noch ein bisschen verruchter, als man es gewohnt ist, schließlich handelt es sich hier ja auch um einen Porno.

Des weiteren erkennt man zahlreiche, liebevoll eingestreute Filmzitate wie z.B. "The Big Lebowski" von den Coen-Brüdern. Die Abspannsequenz zeigt uns schließlich sogar Pannen der Dreharbeiten, wie man sie nach jedem Jackie Chan-Film zu sehen bekommt. Auch hier kann man den Anspruch der Macher durchaus ablesen!

Kein Zweifel: diese DIGITAL SIN-Produktion aus dem Jahre 2001, nun endlich auch hierzulande erhältlich, ist ein echter Megaknaller!

Ich denke, wer dieses Review gelesen hat, sollte gut in der Lage sein, abzuschätzen, ob dieser Film für ihn einen Blick wert ist.

Manch einer bevorzugt nun einmal den Gonzo-Stil. Doch jeder Hardcore-Fan mit Faible für Handlungs-Pornos ist hier mehr als bestens aufgehoben!

Taucht also ein in die Welt der Gangster, der verführerischen Frauen, und, nicht zuletzt, der hemmungslosen Sextriebe!! (ARMAND PIERRY)

Mit freundlicher Genehmigung von www.german-adult-news.com