Die blaue Venus

German Adult News Rezension:

Ein ehrgeiziges Projekt von Michel Ricaud aus dem Jahre 1993 ist nun bei PARADISE erneut auf DVD erschienen.

Die „Blaue Venus“ ist eine Hardcore-Version des Klassikers „Der blaue Engel“ mit Marlene Dietrich und Emil Jannings. Die literarische Vorlage lieferte Heinrich Manns „Professor Unrat“.

Die Geschichte in Kurzform: Der strenge Lehrer Boyer (Eric Weiss) findet bei seinen Schülern das Bild der Stripperin Gilda (Deborah Wells). In seiner moralischen Entrüstung und um die Schüler zu „erwischen“, begibt er sich in die Nachtbar „Die Blaue Venus“.

Dort verfällt Boyer den Reizen der Stripperin, die er für einen Star und eine große Künstlerin hält. Er vernachlässigt seine Stelle als Lehrer, heiratet Gilda, gibt sein ganzes Geld für sie aus und wird immer mehr zu ihrem Clown, bis er zuletzt als solcher in der Show auftritt.

Am Ende verschwindet Gilda mit ihrem Lover (Christoph Clark) und lässt ihren Professor völlig zerstört zurück.

Ricaud musste natürlich mit einem anderen Budget als damals der Regisseur Josef von Sternberg auskommen, und das Drehbuch stammt auch nicht gerade von Carl Zuckmayer, dennoch hat er den Wandel Boyers vom strengen Lehrer in eine Witzfigur ziemlich genau getroffen.

Besonders wenn Boyer am Schluss als Clown erkennen muss, dass er Gilda verliert oder sogar nie wirklich besessen hat, macht Eric Weiss eine gute Figur.

Gut auch Philippe Soine als Chef des Varietes, der Boyer erst umschwärmt, weil er Lehrer ist, ihn später als Angestellten triezt, am Ende aber doch wieder tröstet.

Witzig ist, dass Ricaud auch Szenen aus dem Film übernommen hat, so beispielsweise die „th“-Szene aus dem Englischunterricht.

Trotz aller Vergleiche mit dem großen Original darf man nicht vergessen, dass dies hier ein Hardcore-Streifen ist.

Die Darsteller sind aller erste Güte und können, wie gesagt, auch spielen.

Gleich zu Beginn gibt es eine tolle Lesben-Szene, gefolgt von einem Dreier im Klassenraum. Boyer gibt sich gar nicht so moralisch, als er eine Schülerin zu einer Analnummer in sein Kämmerchen holt.

Weiter geht es mit sehr stimmigem und gut inszeniertem Hardcore. Es gibt keinen Extrem-Sex, und alle Sexszenen passen sehr gut in die Handlung.

Ein sehr, sehr starker Film, in dem die Handlung alles andere als schmückendes Beiwerk ist. Macht sehr viel Spaß! (SEBASTIAN HENRY)

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